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Die Natur in den Garten holen

Erstellt von Majken Grimm | |   Unsere Zeitung

Der Frühling ist in vollem Gang: Er lässt Vögel singen, Schmetterlinge flattern und Frösche quaken. Doch vielen Wildtieren fehlt es an Lebensraum. Gärten bieten grosses Potenzial, sie zu fördern. Wer einige Tipps beachtet, kann im Siedlungsgebiet eine grüne Oase für sie schaffen.

Wie wichtig den Volketswilerinnen und Volketswilern die Natur ist und wie dringend die Artenvielfalt Unterstützung braucht, zeigte sich letztes Jahr an der grossen Zustimmung zur Biodiversitätsinitiative an der Gemeindeversammlung. Während die Gemeinde eifrig plant, wie sie das zugesprochene Geld im Detail einsetzen möchte, kann auch jede Privatperson mit einem eigenen Garten einen wertvollen Beitrag für Wildtiere leisten.

Die beste Bepflanzung

Einheimische Tiere profitieren besonders von einheimischen Pflanzenarten. An diese sind sie bestens angepasst. Gebietsfremde Arten können sehr problematisch werden, nämlich dann, wenn sie sich auf Kosten einheimischer Arten ungewollt verbreiten. Deshalb hat der Bundesrat im März beschlossen, invasive Neophyten stärker zu reglementieren: Pflanzen wie der Kirschlorbeer, der Sommerflieder (Schmetterlingsstrauch) oder die Chinesische Hanfpalme (Tessinerpalme) dürfen ab September nicht mehr verkauft oder verschenkt werden. Bei weiteren Arten wie dem Essigbaum ist jeglicher Umgang ausser die Bekämpfung verboten, so auch das Giessen und Pflegen der Pflanzen. Wer die Natur unterstützen will, greift schon jetzt zu den einheimischen Alternativen und entfernt die gebietsfremden Arten in seinem Garten. Eine Liste dazu, welchen Wert verschiedene einheimische Bäume und Sträucher für Wildtiere haben, führt René Gilgen als Naturschutzbeauftragter der Gemeinde Volketswil. So bewertet er den Holz-Apfelbaum und die Traubenkirsche sehr positiv, weil sie Vögeln, Wildbienen und Käfern Lebensraum und Nahrung bieten. Auch die Zuchtformen Apfelbaum und Süsskirsche können wertvoll sein, jedoch nur, wenn sie nicht mit Pestiziden gespritzt werden. Als Ersatz für Hecken aus Kirschlorbeer oder Japanischem Liguster empfiehlt René Gilgen die heimische Eibe oder den einheimischen Gemeinen Liguster, welcher in der Variante ‘atrovirens’ weitgehend immergrün ist. Die Pflanzenliste kann auf der Homepage der Gemeinde Volketswil heruntergeladen werden. Auch eine Wildblumenwiese lockt Schmetterlinge und Wildbienen in den Garten. Idealerweise blüht der Garten das ganze Jahr über. Zu bedenken ist, dass gefüllte Blüten weder Nektar noch Pollen bieten. Die Raupen vieler Schmetterlinge benötigen ganz bestimmte Pflanzen: So sind das Tagpfauenauge und der Admiral auf Brennnesseln angewiesen.

Mut zum Chaos

Wer Wildtiere fördern möchte, darf ruhig etwas weniger Gartenarbeit machen: Wenn Laub und Holzschnitt nicht weggeräumt werden, sondern als Haufen liegen bleiben, freuen sich Igel, Eidechsen, Käfer und andere Tiere. Stauden, die im Herbst nicht zurückgeschnitten werden, dienen Insekten als Überwinterungsplatz. Während Steingärten und häufig gemähte Rasenflächen keinen Lebensraum für Wildtiere bieten, sind vielfältige Strukturen wertvoll. In Sandflächen unter einem Dachvorsprung bauen Ameisenlöwen Fallen für Ameisen und Wildbienen ihre Brutstätte. Ein Teich dient Vögeln als Trinkstelle und lockt Frösche und Molche an, sofern keine Fische darin leben. Diese würden den Laich der Amphibien fressen. Mit Nistkästen können bestimmte Vogelarten gezielt gefördert werden. Verbreitet sind besonders Kästen für Meisen. Es bieten sich jedoch auch Kästen für andere Vogelarten an. Daneben gibt es auch für Fledermäuse und Wildbienen entsprechende Kästen.

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